Videocity St. Pölten bringt bereits zum fünften Mal Videokunst mitten in das städtische Leben. Auch in diesem Jahr bespielt das Format unterschiedliche Orte im öffentlichen Raum und macht künstlerische Positionen für alle sichtbar – ganz ohne Schwellenangst und mitten im Alltag. Der diesjährige Zyklus steht unter dem Titel „Posthuman“ und präsentiert Werke österreichischer sowie internationaler Künstler:innen.
Die Eröffnung findet am 14. November 2025 statt. Um 18:30 Uhr wird im Foyer des Stadtmuseums St. Pölten der Videocity-Stadtparcours eröffnet, anschließend folgt ein gemeinsamer Rundgang zu mehreren weiteren Standorten im Stadtgebiet. Bereits davor, um 17:00 Uhr, findet die Abschlussveranstaltung der 79. Jahresausstellung des St. Pöltner Künstler:innenvereins statt.
Wie in den Vorjahren verzichtet Videocity im öffentlichen Raum weitgehend auf Ton – stattdessen wird die Stadt selbst zur Klangkulisse. Vorübergehende Gespräche, Verkehrsgeräusche oder Stille greifen in die Kompositionen ein. Die Umgebung verändert die Wahrnehmung der Videos und eröffnet neue Sichtweisen auf die gezeigten Werke.
Ein Blick in mögliche Zukunftsszenarien
Das Thema „Posthuman“ stellt die Frage, welche Rolle der Mensch künftig in einer Welt einnimmt, die nicht mehr nur von ihm bestimmt wird. Die gezeigten Arbeiten entwerfen Szenarien, in denen Mikroorganismen, organische Maschinen oder gänzlich neue Lebensformen eine zentrale Rolle spielen. Sie knüpfen an Entwicklungen an, die seit den 1960er Jahren – mit dem Aufkommen von Science-Fiction, Raumfahrt und technologischer Innovation – die Stellung des Menschen neu denken.
Heute, in einer Zeit, in der künstliche Intelligenz und digitale Systeme unseren Alltag prägen, stellt sich zunehmend die Frage, wie menschliches Denken, Fühlen und Handeln von Maschinen nachvollzogen, simuliert oder sogar weiterentwickelt werden könnte. Gleichzeitig rufen ökologische Krisen dazu auf, unsere Beziehung zur Umwelt grundlegend zu überdenken.
Kunst als Denkraum
Der Zyklus „Posthuman“ fordert dazu auf, die Welt nicht mehr ausschließlich aus menschlicher Perspektive zu betrachten. Er öffnet Räume für alternative Formen von Zusammenleben, Fürsorge und Wahrnehmung. Die präsentierten künstlerischen Positionen schaffen eigene Realitäten und laden das Publikum ein, über den gegenwärtigen Zustand der Menschheit und mögliche zukünftige Lebensmodelle nachzudenken.
Wie kann das Mensch-Sein neu definiert werden?
Welche Verbindungen zwischen Menschen, Umwelt und Technik sind möglich – und welche notwendig?
Videocity St. Pölten stellt diese Fragen nicht abstrakt, sondern mitten im öffentlichen Raum, dort, wo gesellschaftliches Leben täglich stattfindet. Das macht die Kunst erfahrbar, unmittelbar und lebendig.
Locations
1.) Stadtmuseum St. Pölten
Prandtauerstraße 2, innen während der Öffnungszeiten, Mi–So, 10:00–17:00
Künstler:innen: Helena Lukášová, Renate Bertlmann, Patricia Chamrazová
2.) Kulturzentrum Löwinnenhof*
Linzer Straße 16, täglich 10:00–22:00
Künstler:innen: James Stephen Wright, Kollektiv Dekonstrukt
3.) Rathaus St. Pölten: Rathausfoyer
Rathausplatz 1, Mo, Mi und Do 7:30–16:00, Di 7:30–18:00, Fr 7:30–13:00
Künstler: Erwin Wurm
4.) Landestheater Niederösterreich
Foyer Großes Haus, Rathausplatz 11, das Video läuft eine Stunde vor und während der Vorstellungen
Künstler: Robin Lütolf
5.) Landestheater Niederösterreich
Theaterwerkstatt, Eingang Roßmarkt 22, das Video läuft eine Stunde vor und während der Vorstellungen
Künstler: Robin Lütolf
6.) Cinema Paradiso
Passage, Rathausplatz 13, täglich 10:00–22:00
Künstlerin: Sepideh Azadmehr
7.) Famos Delikatessen
Domgasse 10, täglich 9:00–22:00
Künstler: Markus Wintersberger, Augmented Reality (AR) via QR-Code und 3D-Objekte
8.) Stadtbibliothek St. Pölten
Domplatz 2, Di, Mi, Fr 11:00–17:00, Do 9:00–17:00, Sa 9:00–13:00
Focus on Ukraine, kuratiert von Danylo Kovach
Künstler:innen: Anna Manankina, Vitalii Shupliak
9.) USTP – University of Applied Sciences St. Pölten
Foyer B, Campus-Platz 1, 3100 St. Pölten, Mo–Fr 10:00–15:00, Sa 10:00–14:00
Arbeiten der FH St. Pölten – Experimental Media sowie Studierende der School of Digital Arts (SODA)
kuratiert von Charlotte Furlong und Beatrice Jane Penny (MSA), Manchester Metropolitan University.